Vor dem Start des Flug-Tripels musste ich allerdings erstmal meinen Koffer am Flughafen auf machen und umpacken. Schon das Aufmachen stellte sich als eine große Herausforderung dar, weil sich wohl beim Packen die Geheimnummer verstellt hatte. Gut, dass ich mit meiner Ungeduld nicht allein gelassen worden bin. Statt der, mit Toleranz, erlaubten 22 Kilo hatte ich 24,5. Ein Buch und eine Jeans raus und damit passte aber auch das, dem Flughafenangestellten ganz gut in den Kram. Der Flug von Hannover nach Amsterdam war sehr unruhig, hat dafür aber nur eine Stunde gedauert. Von Amsterdam nach Bangkok war der Flug dafür ruhig, aber sage und schreibe zehn Stunden lang. Nach diesem Weg wäre ein Weiterflug eigentlich schon unnütz gewesen, wenn ich nicht nach Taipeh weiter gewollt hätte – also noch mal drei Stunden fliegen. Insgesamt 14Stunden Flug, da wurde mir schon deutlich, wie weit ich da wirklich weg bin von der guten Heimat.
In Taipeh am Flughafen hat mich dann ein wortkarger aber freundlicher Fahrer eingesammelt. Da er mindestens einen Kopf größer und doppelt so alt war, wie ich, tat es mir ein Mal mehr leid, dass mein Koffer trotz Umpackens in Hannover noch immer 22Kilo wog. Zum Glück durfte ich ihn selber in den Kofferraum des Autos heben, damit mein schlechtes Gewissen mich nicht die ganze Nacht quälen sollte.
Nachdem ich dem Fahrer meinen Namen auf einen kleinen gelben Zettel mit vielen chinesischen Zeichen geschrieben hatte, hat er mich dann auch in die Freiheit oder mehr in die Obhut von Ching I Chen entlassen. Ching I ist eine Mitarbeiterin bei Fujitsu Technologie Solutions in Taipeh, deren Aufgabe es ist sich um Mitarbeiter aus anderen Ländern zu kümmern, die in Taipeh sind. Klingt nach einem sehr abwechslungsreichen Job und sie macht ihre Sache gut, wie sich dann herausstellte. Sie hatte an wirklich alles gedacht. Neben der Chipkarte für den Aufzug, der mich in den 12.Stock zu dem Apartment bringt, dem Wohnungsschlüssel, der aussieht wie aus einem Märchen al á Sesam-Öffne-Dich, hat Ching mir auch eine Liste mit allen wichtigen Telefonnummern da gelassen. Sie ist mir noch in den, direkt auf der anderen Straßenseite liegenden Carrefour gegangen um zumindest Wasser zu kaufen.
Nach der Begrüßungszeremonie hatte ich dann erstmal Zeit meinen Koffer auszupacken und den Brief meines Mitbewohners zu lesen. Jerome ist zurzeit in Frankreich und kommt erst am Ende des Monats zurück, hat aber auch an alles Wichtige, wie z.B. die Internetzugangsdaten gedacht. Außerdem hat er mir auch seinen Skype Namen verraten, so dass ich gestern schon Kontakt mit ihm habe aufnehmen können – er macht einen ganz netten Eindruck.
Wie man auf dem Bild sehen kann, ist die Wohnung ist schön hell. Sie besteht aus einem großen Wohnzimmer, einer Küche mit allem was es zum Überleben bedarf, meinem Zimmer, einem Wäschezimmer, Jeromes Zimmer mit eigenem Bad und zwei Balkonähnlichen Vorbauten. Wenn ich das hier nicht ganz falsch verstehe ist in meinem Bad eine Dusch-Badewannen-Kombination. Aber macht euch euren eigenen Eindruck:
Damit Nichts ausbleibt, hier noch ein Bild von meinem Zimmer, welches sich neben der Küche befindet.
Heute habe ich dann gemeinsam mit Ching I einen Grobeinblick in die Stadtverhältnisse dieser Großstadt bekommen. Angefangen haben wir mit dem Weg zum Büro, welcher gut zu Fuß zurückgelegt werden kann. Dort hat Ching I mir alle anwesenden Mitarbeiter vorgestellt. Ob ich auch nur einen von Ihnen auf der Straße wieder erkennen würde? – Definitiv nicht. Aber da im Büro an nahezu jedem Platz ein Namenschild hängt, bekomme ich das hoffentlich hin, bis ich wieder fliege. Matthias und Andreas habe ich mir schon merken können, dass sind zwei der Deutschen Mitarbeiter hier in Taipeh.
Im Anschluss an die Einführungsrunde im Büro haben wir uns dann mit dem Bus, für nur 30Euro-Cent auf den Weg zur MRT-Station gemacht. MRT ist hier ein Netz aus U-Bahnen. Dort habe ich dann eine Easy-Card bekommen, die ihren Namen wirklich verdient hat. Damit ist das MRT fahren ein Kinderspiel. Einfach beim Betreten der Station scannen lassen und nach dem Ausstieg an der Station wieder scannen und automatisch wird mit dem vorhanden Guthaben bezahlt. Meist auch nicht mehr als 1Euro.
Neben unzähligen Shopping-Möglichkeiten habe ich heute schon das Kino gesehen, in welches ich wohl auch ganz gut mal gehen kann, da hier alle Filme im Original Ton laufen. Nächste Woche kommt auch hier Fast and Furios 4 ins Kino. Zum Mittagessen waren wir dann im wohl bekannten 101 Gebäude. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Stopp im Underground-IKEA gemacht. Das ist hier von Außen kaum zu erkennen, weil nur durch ein IKEA-Schild in den bekannten Farben gekennzeichnet, es handelt sich dabei aber nicht um einen großen gelben Kasten. Im Inneren ist dann aber wieder alles wie wohl auf der ganzen Welt im IKEA, der IKEA- Katalog halt. Dort habe ich dann zwei Kartons für Socken und Kleinkram gekauft um meinen Kleiderschrank etwas sortiert zu halten. An selbigem werde ich jetzt wieder die Türen schließen, denn bekanntlich kann ich mit offenen Schranktüren nicht gut schlafen und dann haue ich mich aufs Ohr, bevor ich am Wochenende dann auf eigene Faust einige Sehenswürdigkeiten unsicher machen werde. Weiter Details folgen in den nächsten Tagen.
Liebe Grüße in das sonnige Deutschland.
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